FAQ
Fragen & Antworten:
Ist Luftdichtheit Pflicht?
Als ausführender Betrieb sollten sie wissen, daß es Vorschriften und Normen gibt, in denen die vorgeschriebenen Werte für die Luftwechselrate definiert sind. Falls sie Häuser oder Dachgeschoßausbauten anbieten gelten diese Vorschriften und müssen eingehalten werden, egal, ob in der Angebotsphase über eine BlowerDoor Messung gesprochen wird oder nicht.
Es empfiehlt sich also immer, gemeinsam mit Bauleitung den Bauablauf so zu gestalten, daß eine rechtzeitige Überprüfung der luftdichten Ebene während der Rohbauphase möglich ist und diese zumindest zur Qualitätssicherung unbedingt durchzuführen.
Die Kosten und der Aufwand dafür stehen in keinem Verhältnis dazu, was auf Sie zukommt, wenn nach Fertigstellen des Gebäudes herausstellt, daß der erforderliche Wert nicht erreicht werden kann. Weiters würde ich Ihnen empfehlen auch die Details und Gegebenheiten bereits im Vorfeld durchzusehen oder durchzusprechen, das läßt sich oft auch telefonisch und mit sehr geringem Aufwand erledigen.
Beachten Sie außerdem, daß Sie als ausführender Betrieb immer die Hinweispflicht haben, auch wenn es nicht nur Ihr Gewerk betrifft!
Wann muß ich einen BlowerDoor Test machen?
Wenn Sie eine Lüftungsanlage einbauen oder ein Passivhaus bauen ist es meistens von der Förderungsstelle oder vom Architekten vorgeschrieben, eine BlowerDoor Messung nach EN 13829 durchzuführen (im bewohnbaren Zustand, das heißt nach Fertigstellung).
Auf jeden Fall sollten Sie die Baustelle auch im Rohbau bereits überprüfen, da in diesem Zustand noch alle Anschlüsse relfativ leicht nachgebessert und kontrolliert werden können.
Warum muß ein Gebäude luftdicht sein?
Wenn im Gebäude eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung eingebaut wird, ist es einmal grundsätzlich so, daß je dichter das Gebäudeist desto besser kann die Wärmerückgewinnung der Lüftungsanlage genutzt werden.
Im Holzbau ist es außerdem so, daß es vor allem wichtig ist zu verhindern, daß warme Luft aus dem Innenraum in die Konstruktion gelangen kann um dort ein Kondensat und mögliche spätere Bauschäden zu verursachen.
Im Holzbau gehört eine Überprüfung der luftdichten Gebäudehülle eigentlich zum Standard und sollte in jedem Fall durchgeführt werden.
Auch Firmen die ständig und perfekt Ihre Anschlüsse ausbilden sind nicht davor gefeit, Baustellen mit Problemen zu haben, da die Luftdichtheit immer die Gesamtheit der Gewerke betrifft.
Was bringt mir ein BlowerDoor Test?
Vor allem die Gewißheit, daß sie alles Mögliche getan haben, und das auch belegen können, um das Bauwerk nach Stand der Technik ausgeführt zu haben. Sie haben einen Bauherren, der zufrieden ist und sich gut aufgehoben fühlt, weil er merkt, daß Ihnen die Qualität auf der Baustelle sehr wichtig ist.
Für die ausführenden Betriebe ist es außerdem von enormen Vorteil, daß die Handwerker auf der Baustelle geschult werden, und ich kann aus der Praxis nur sagen, daß sich das enorm auswirkt, unter anderem auch auf den Materialverbrauch und die Arbeitszeit auf der Baustelle, weil die Leute wissen worauf es ankommt und nicht auf Verdacht (teilweise) sinnlos herumkleben.
Welche Vorraussetzungen brauche ich für einen BlowerDoor Test?
Ein richtiges Luftdichtheitskonzept die richtigen Materialien den richtigen Bauzeitplan Definition der Schnittstellen: Wer ist für welchen Anschluß zuständig in der Rohbauphase: die fertig gestellte luftdichte Gebäudehülle (am Besten mit allen Durchführungen) einen durchgehend verputzten Kamin nach EN 13829 das Gebäude im nutzbaren Zustand
In der Praxis empfiehlt es sich immer, im Zweifelsfall das jeweilige Projekt durchzusprechen oder sich die Baustelle vor Ort anzusehen. In der Regel gehört das auch selbstverständlich zum gesamt Tätigkeitsfeld des zuständigen Meßteams dazu. Das kann auch im Zuge der Preisvereinbarung besprochen werden.
Was ist der Unterschied zwischen "luftdicht" und "winddicht"?
Das ist eigentlich ganz einfach: winddicht ist man außen, damit nicht durch den Wind die Dämmung luftumspült wird und Kältesäcke bildet luftdicht ist man immer innen (innerhalb der Hauptdämmebene!) und man muß sich das gesamte Projekt so durchdenken, daß wenn man es mit Wasser füllt und schüttelt an keiner einzigen Stelle Wasser austreten darf.
Was ist der Unterschied zwischen "luftdicht" und "winddicht"?
Das ist eigentlich ganz einfach: winddicht ist man außen, damit nicht durch den Wind die Dämmung luftumspült wird und Kältesäcke bildet luftdicht ist man immer innen (innerhalb der Hauptdämmebene!) und man muß sich das gesamte Projekt so durchdenken, daß wenn man es mit Wasser füllt und schüttelt an keiner einzigen Stelle Wasser austreten darf.
Welchen Vorteil habe ich durch eine Thermographiemessung?
Vor allem bei Sanierungsvorschlägen kann man im Zuge der Bestandsaufnahme eine gründliche Analyse des Gebäudes machen und sich möglichst effiziente und sinnvolle Sanierungen überlegen.
Durch die Visualisierung kann man auch den Vorher-/ Nachher- Effekt genießen und kontrollieren ob alles so geworden ist, wie man sich das gedacht hatte. Man kann natürlich auch Mängel aufspüren, die so nicht erkennbar wären, z. Bsp. hinter Konstruktionen. Generell ist bitte darauf zu achten, daß die Auswertungen sachlich und vorsichtig gemacht werden, da es gerade im Bereich der Bauthermographie sehr oft zu Fehleinschätzungen und falschen Interpretationen kommt.
Der falsche Zeitpunkt der Aufnahme (vor allem bei den Außenthermographien) und mangelnde Kenntnis bezüglich dem Verhalten der Baustoffe und Anschlüsse sind mir bis jetzt schon ziemlich oft untergekommen.
Wer darf eine BlowerDoor Messung oder eine Thermographiemessung durchführen?
Gewerberechtlich sind Messungen dieser Art den technischen Büros bzw. Zivilingenieuren des richtigen Fachgebietes vorbehalten. Diese Gewerbe sind berechtigt Messungen und Gutachten auf den jeweiligen Fachgebieten durchzuführen.
Haftung?
Auf jeder Baustelle kann etwas passieren, und meistens können Schäden schnell behoben werden. Aber es gibt auch Probleme, die nicht einfach zu beheben sind, und dann ist es immer wichtig zu wissen, wer für einen möglichen Langzeitschaden verantwortlich ist, und ob eine entsprechende Haftpflichtversicherung besteht.
Nur wer gewerberechtlich die nötigen Vorraussetzungen mitbringt, hat die Möglichkeit, eine entsprechende Haftpflichtversicherung abzuschließen.
Gerade auf dem Gebiet der Planung, der Bauphysik und der Bauleitung empfiehlt es sich vor einer Beauftragung darauf zu achten ob auch Langzeitschäden abgesichert sind.
Durch die Falsche Wahl der Materialien, einer fehlerhaften Heizlastberechnung, Unwissenheit in Planung und Ausführung, hauptsächlich aber einfach durch den kleinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis kommt es immer wieder zu Schäden, für die im Nachhinein der Bauherr aufkommen muß, weil im Vorfeld verabsäumt wurde, eine eventuelle Haftung abzuklären.
Die meisten auftretenden Probleme entstehen nicht durch eine schlechte Ausführung sondern durch mangelhafte Planung, schlechte Bauzeitplanung und Teilinformationen. Wenn Sie z. Bsp. bei einer Sanierung die falschen Maßnahmen setzen, können Sie im Nachhinein mehr Schaden haben als zuvor.
Da entsprechende Haftpflichtversicherungen sehr teuer und nicht verpflichtend sind, haben die wenigsten eine. Aus diesem Grund sollten Sie im Zweifelsfall lieber einmal öfter nachfragen.
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